Die Festung der Mönche
10 Fakten über den Mont-Saint-Michel, den mächtigen Kraftort in der Normandie
Das Mittelalter live erleben
Die Klosteranlage des Mont-Saint-Michel ist eines der größten erhaltenen Klosterbauwerke des europäischen Mittelalters und mit über drei Millionen Besuchern pro Jahr eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Seit 1979 ist es UNESCO-Weltkulturerbe.
Hartnäckige Engelszungen
Der Legende nach hat Erzengel Michael im Jahr 708 Bischof Aubert von Avranches aufgefordert, eine Kirche für ihn zu bauen. Weil Bischof Aubert erst nicht wollte, drängte der Erzengel mehrmals. So wurde aus dem Mont Tomb („Grabhügel“) der Mont-Saint-Michel.
Mehr als 1000 Jahre Baustelle
Der Bau der Abtei war eines der umfangreichsten, schwierigsten und teuersten des Mittelalters und dauerte mehr als 1000 Jahre. Um die 80 Meter lange Abteikirche zu errichten, wurde aus Krypten und weiteren Unterbauten ein künstliches Plateau geschaffen.
Eine Kapelle unter der Erde
Erst vor rund 100 Jahren wurde in den Tiefen des Mont-Saint-Michel die Kapelle Notre-Damesous-
Terre („Unsere liebe Frau unter der Erde“) entdeckt. Mit modernsten Techniken zur Altersbestimmung
wurde ihre Bauzeit auf 950 bis 960 datiert.
Spätgotische Verstärkung
Im Jahr 1421 stürzte der romanische Chor der großen Abteikirche ein, nur die alten Säulen, die die Apsis trugen, blieben stehen. Danach wurde die Kirche neu aufgebaut und die tragenden Pfeiler im spätgotischen Stil ummantelt und damit verstärkt.
Der freigelegte Granitfelsen
Der Granitfelsen, auf den das Kloster gebaut wurde, ist ein Magmabrocken, der vor Jahrmillionen auf dem Weg nach oben erkaltete. Er blieb unter der Gebirgskette stecken, die sich an der heutigen Küste erhob. Mit der Zeit erodierte das Gebirge und legte den Felsen frei.
Hinter dicken Klostermauern
Bis 1204 umgab das Kloster nur ein Zaun, der von Bretonen niedergebrannt wurde. Danach wurden die oberen Festungsmauern gebaut. Als das Dorf unter der Abtei wuchs, wurde der Wall rund um den Strand gezogen, vor allem, um sich vor den Engländern zu schützen
Uneinnehmbare Festung
Der Mont-Saint-Michel wurde zum Wahrzeichen Frankreichs, weil ihn die Engländer auch im hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453) nicht einnehmen konnten. Von der 2,5 Kilometer nördlich gelegenen Insel Tombelaine belagerten sie die Festung 30 Jahre lang – ohne Erfolg.
Unter den Top 5 der Gezeiten
Die Felseninsel liegt mitten im Wattenmeer im unerbittlichen Wechsel zwischen Ebbe und Flut. Die Gezeiten hier zählen zu den fünf stärksten der Welt. Der sogenannte Tidenhub – der Unterschied zwischen dem oberen und unteren Pegelstand beträgt 15 Meter.
Die Benediktiner und der Berg
Im 10. Jahrhundert kamen die Benediktiner auf den Mont-Saint-Michel und mit ihnen der Aufschwung für den heiligen Berg. 1790 mussten sie ihn im Zuge der Französischen Revolution verlassen, daraufhin diente er bis 1863 als Gefängnis. Seit 1966 leben wieder Mönche hier.
Anreise
Den Mont-Saint-Michel erreichen Sie von Paris aus in rund vier Autostunden. Die nördliche Route über Caen ist 362 km lang, südlich über Le Mans sind es 375 km.
Entdecken Sie die Rätsel rund um Mont-Saint-Michel. Wie konnte aus einem von ein paar Eremiten besiedelten Inselchen am Ende der Welt im Laufe der Jahrhunderte dieses einzigartige Bauwerk werden?